STREITFALL KLIMA – WAS IST DER RICHTIGE WEG? – unter diesem Motto findet am Mittwoch, dem 11. September 2024, um 19.30 Uhr das nächste Kapellengespräch statt. Die gesellschaftliche und persönliche Verantwortung für notwendiges Handeln im Blick auf klimatische und ökologische Zäsuren stehen dabei im Mittelpunkt. Das gesellschaftliche und politische, auch das kirchliche Handeln, wollen wir kritisch hinterfragen. An dem Gespräch, das stets für das Publikum zum Mitreden geöffnet wird, beteiligen sich Gäste aus Protestbewegungen (Fridays for Future, Letzte Generation) und Wissenschaft (Humboldt-Universität).
Im Gespräch sind Prof. em. Dr. Dr. h.c. Frank Ellmer, Humboldt-Universität zu Berlin (Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften). Vor 20 Jahren hat er die nachhaltige Erforschung und Bewirtschaftung der Roggenfelder an der Kapelle der Versöhnung initiiert.
Bis heute betreuen er und das Team der Universität das Roggenfeld-Projekt, welches sich in der Verantwortung der Stiftung Berliner Mauer befindet.
Gesprächsgäste sind auch Aimee van Baalen, Klimaaktivistin aus Dresden, ehemalige Sprecherin der Letzten Generation, und Pit Terjung, Aktivist und Pressesprecher von Fridays for Future.
Moderation: Thomas Jeutner, Pfarrer in der Evangelischen Versöhnungsgemeinde.
Hintergrund: Ort des Abends ist die Kapelle der Versöhnung (Bernauer Straße 4, 10115 Berlin), im ehemals verwundeten Grenzbereich im geteilten Berlin. Die klimaneutral nur aus Lehm, und aus dem Schutt der im Mauerstreifen gesprengten historischen Versöhnungskirche erbauten modernen und unbeheizbaren Kapelle, ist nicht nur Lebensmittelpunkt der Kirchengemeinde. Ebenso ist die Verortung der Gemeinde auf der alten Todesgrenze zwischen Ost- und West-Berlin seit Jahren eine Herausforderung, die drängenden Klima-Fragen zu einem zentralen Thema der kirchlichen Arbeit zu machen. Dass wir uns als Gesellschaft im Klima-Bereich ebenfalls auf einer Grenze bewegen, verpflichtet. Im Rahmen der politischen Diakonie der Kirchengemeinde wird ein Gemeinschaftsgarten im alten Todesstreifen betrieben. 55 Gärtnernde aus 18 Ländern, die in den Kiezen diesseits und jenseits der alten Grenze leben, engagieren sich dort. Seit 20 Jahren wird darüber hinaus in kleinen Feldern um die Kapelle Roggen-Getreide angebaut. Als Kunstprojekt gestartet, ist es heute ein Gemeinschaftsprojekt mit der lebenswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt Universität und ihren Agrar-Mitarbeitenden und Studierenden.
Im Wandelgang der Kapelle klingt der Abend stets aus, mit Begegnungen und informellen Gesprächen. Die besprochenen Herausforderungen können an einem Abend nicht gelöst werden. Aber die Diskussionen tragen dazu bei, neue Gedanken aufzunehmen und selbstständig weiterzudenken. Wir freuen uns auf ihr Kommen! Vom Vorbereitungsteam grüßen Esther Schabow, Ute Zimmermann, Michael Klessmann und Thomas Jeutner.