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Krieg in Israel und Gaza

Krieg in Israel und Gaza. Eine völkerrechtliche Betrachtung mit Prof. Dr. Dr. Valentin Jeutner, Völkerrechtler und Religionsphilosoph an der Universität Lund (Schweden).  Willkommen zum Kapellengespräch am Donnerstag, dem 20. Juni 2024, um 19.30 Uhr, in der Kapelle der Versöhnung (Bernauer Straße 4, 10115 Berlin). Valentin Jeutner führt ein in die völkerrechtlichen Dimensionen des Krieges in Israel und Gaza. Er erklärt, wie das Völkerrecht versucht, Gewalt und Krieg zu bändigen – und welches Potential das Völkerrecht hat zu einer Versachlichung der Debatten über Deutschlands Rolle im Nahostkonflikt beizutragen.

Zum Hintergrund: Die Debatte um den angemessenen und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas wird spätestens seit dem 7. Oktober 2023 hoch emotional und selten nuanciert geführt.

Vor diesem Hintergrund bietet das Völkerrecht einen vergleichsweise nüchternen Zugang zum Nahost-Konflikt. Im Rahmen seiner Einführung in Grundprinzipien des Kriegsvölkerrechts problematisiert Valentin Jeutner den völkerrechtlichen Status der Hamas und Palästinas. Erörtert werden auch die rechtlichen Folgen der anhaltenden israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete.

Kontraste: Diskurs von Licht und Schatten – im Wandelgang der Kapelle der Versöhnung. Foto: Thomas Hirsch-Hüffel

Der Wissenschaftler erklärt zudem, warum es völkerrechtlich umstritten ist, Israels Vorgehen in Gaza als Völkermord zu bezeichnen. Schließlich vermittelt Valentin Jeutner, dass die Frage, ob ein Akteur (z.B. Israel, Hamas) Gewalt anwenden darf, aus völkerrechtlicher Sicht nichts mit der Frage zu tun hat, wie im Konfliktfall Krieg geführt werden darf. Daraus folgt, dass eine völkerrechtliche Verurteilung von Israels Vorgehen im Gazastreifen Israels Recht auf Selbstverteidigung nicht infrage stellt und dass die Massaker des 7. Oktober 2023 nicht durch einen Verweis auf Israels völkerrechtswidrige Besatzung Palästinas gerechtfertigt werden können.

Hinweis auf das Juli-Kapellengespräch: Dr. Sigurd Rink, stellvertretender Präsident des Evangelischen Bundes, nähert sich vorsichtig mit der Klinikseelsorgerin Nicole Waberski am Mittwoch, dem 3. Juli (19.30 Uhr) dem hochsensiblen und sehr persönlichen Thema des assistierten Suizids. Eine Fragestellung, mit der viele schon in Berührung gekommen sind.

All diese Probleme können an einem Abend nicht gelöst werden. Aber die Diskussionen tragen vielleicht dazu bei, neue Gedanken aufzunehmen und selbstständig weiterzudenken. Wir freuen uns auf ihr Kommen!